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Deutsche Bahn: Kein Fernverkehr ins Allgäu

München, 28.10.2024 | 10:35 | nmh

Der angekündigte Wegfall aller Fernverkehrsverbindungen nach Oberstdorf im Allgäu sorgt für Unmut in der Region. Vor Beginn der Wintersaison müssen Reisende ab sofort längere Fahrtzeiten und Umstiege in Kauf nehmen. Neben Oberstdorf ist auch das benachbarte Kleinwalsertal von der Entscheidung betroffen.


Österreich: Vorarlberg Kleinwalsertal
Kein Fernverkehr mehr ins Allgäu: Die DB streicht Verbindungen nach Oberstdorf.
Die Deutsche Bahn (DB) hat alle Fernverkehrsverbindungen nach Oberstdorf bis auf Weiteres eingestellt. Grund dafür ist ein massiver Kabelschaden im Stellwerk, der eine Komplettsanierung notwendig macht. „Das bedeutet, dass Fernverbindungen wie die Intercity-Züge von Dortmund und Hamburg vorerst nicht mehr nach Oberstdorf verkehren“, erklärt eine DB-Sprecherin. Die Instandsetzung wird voraussichtlich mehrere Jahre dauern, weshalb eine Rückkehr der Fernverkehrszüge nach Oberstdorf erst langfristig zu erwarten ist. Auch das benachbarte Kleinwalsertal, ein beliebtes Urlaubsziel in Österreich, ist von den Einschränkungen betroffen.
 
Alternative Reisewege und verlängerte Fahrtzeiten
 
Reisende, die mit der Bahn ins Allgäu unterwegs sind, müssen sich nun auf längere Anfahrtszeiten und zusätzliche Umstiege einstellen. Die Züge aus München und Augsburg benötigen bis zu 20 Minuten mehr und verkehren nicht mehr direkt bis Oberstdorf. Für einige Verbindungen werden Ersatzbusse bereitgestellt, um die Zugausfälle zu kompensieren. Die DB verweist auf alternative Umsteigemöglichkeiten in München, Augsburg oder Ulm, um weiterhin eine Anreise ins Allgäu zu ermöglichen. Insbesondere für Tagesgäste und ältere Reisende stellen die Änderungen jedoch eine deutliche Verschlechterung dar, so Ule Peter Haak vom Tourismusbüro Kleinwalsertal.
 
Tourismus und Politik fordern schnellere Lösung
 
Die Reaktionen auf die Entscheidung der Deutschen Bahn sind kritisch. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter fordert eine beschleunigte Sanierung des Stellwerks oder die Einrichtung eines Notstellwerks. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Region seien erheblich, betont Bernreiter, da Oberstdorf zu den wichtigsten Tourismuszielen Bayerns gehört. Auch die schwäbische Industrie- und Handelskammer (IHK) kritisiert die Maßnahme scharf und spricht von einem „Desaster für den Tourismus“. Zusätzlich kritisiert die IHK die fehlende Elektrifizierung der Strecke, die eine weitere Herausforderung für den Bahnverkehr im Allgäu darstellt.

Quelle: pda

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